did not finish - DNF
Hochachtung denjenigen, die angetreten waren und aufgegeben haben!
Frühzeitig aufgeben, das kann dem Athleten schaden. Nämlich dann, wenn sein Körper die Anstrengung noch ertragen hätte und “nur” die Psyche nicht mehr mitgemacht hat. Dann kann sich so eine Aufgabe eines Rennens festsetzen und innerlich nagen.
Ganz besonders bitter ist das Nichtankommen beim Saisonhöhepunkt.
Wenn der Triathlet all seine Energie in diesen einen besonderen Tag gelegt hat. Was für ein Verlust, eine ganze Trainingssaison ist futsch.
Aufgeben, das fällt keinem leicht. Und sollte es auch nicht.
DNF kann ich mir vorstellen wenn:
- Das laufende Rennen nicht mein Saisonhöhepunkt ist und ich merke, dass ich meinen Körper schon zu sehr beansprucht habe oder
- Ich bemerke Schmerzen, die ich klar als Verletzung zuordnen kann
In beiden Fällen setze ich nämlich die Zukunft aufs Spiel. Entweder die meines Hauptwettkampfes oder - noch schlimmer - die mehrerer Monate Sport.
Profi-Athleten brechen häufiger einmal Rennen ab. Ihr Körper ist ihr Kapital und sie schonen ihn, wenn der Aufwand den Ertrag nicht mehr rechtfertigt. Das wiederum wird von manchen Zuschauern als weich ausgelegt.
Ich denke, dass man nie im Körper des anderen steckt und nie das Umfeld gut genug kennt, um jemanden dafür verurteilen zu dürfen.
(obiger Text teilweise zitiert von S. Goldmann)
Der Rostocker Andreas Raelert, der u.a. 4x in Hawaii auf dem Podest stand, war nach 3: 29 Stunden mit seinem "Trainingswettkampf" fertig. Betina und ich benötigten ein klein wenig länger... !
Zur Realität:
Sieht man sich die Teilnehmerherkunft der Triathleten an, dann ist schon klar, dass dies kein Dorftriathlon war. Fast alle haben einen Vereinsnamen angegeben.
Für "Team Erdinger Alkoholfrei" steht eigentlich nur der Ausstatter einer guten funktionalen Sportbekleidung für Triathlon und dem LT Bernd Hübner bin ich verbunden, weil ich durch ihn, Bernd, tolle Menschen kennen gelernt habe, die Spass am Sport haben.
Nach 5 jähriger Pause, sehe ich mal vom Safadi ab, ist das 136 köpfige Starterfeld eher bescheiden im Vergleich zur meiner letzten Langdistanz in Roth.
Maja und Tankred hatten erst am letzten Wochenende im Hamburg zugeschlagen. Hier starteten sie auf der kurzen Strecke. Ein paar Bilder von ihnen konnten wir, unsere Pressereporterin;-) einfangen.
Stunden später nach ihrem Start:
Wenn man aus dem Wasser steigt und sieht nur noch wenige Räder stehn, dann weiß man, das Feld der wenigen Verfolger kann Dich einholen und dann ... ? Mit dieser Tatsache muss man leben können, oder gar nicht erst antreten.
Nicht nur Erfolge in Form von Bestleistungen sind wichtig, Schwäche zeigen und diese für sich akzeptieren... dies muss man/frau lernen. Schließlich haben wir fast unsere gesamte Freizeit dem Training "geopfert". Mehr ging nicht! Vielleicht war auch noch der Marathon nicht ganz "verdaut"?
Ich denke der heftige Wind beim Schwimmen und auf der Radstrecke forderten meine Reserven bis aufs Letzte.
Und es gibt nicht ohne Grund eine Altersklasseneinteilung!
Das Schwimmen, jeweils 1 km mit Landgang, war etwas anderes, als im Sacrower spiegelglatten See 2 km zu schwimmen.
Der Wellengang war für uns beide nicht beherrschbar.
Abwechselnd Kraulen und zur Orientierung Brustschwimmen ging so einigermaßen.
Probleme mit der Ausdauer hatte ich jedenfalls nicht.
Weitere unwichtige Einzelheiten erspar ich mir aufzuführen.
Die Radstrecke wurde zweimal abgefahren. Man/Frau fuhr einmal mit dem und einmal gegen den böigen Sturm. Der Wind war aber nicht mein Gegner.
Hinzu kam eine absoluter Anfängerfehler der beinahe zum DNF geführt hätte.
Zum Glück hielten meine Kniegelenke bzw alles drum herum, durch das jahrelange Radfahren, dieser außergewöhnlichen Belastung stand.
Meine Sattelstütze verabschiedete sich mehrere Male und rutschte ganz langsam in den Rahmen. Das war alles andere als Radfahren. Ich hab das Teil auch nicht festbekommen.
Für normales Radeln war die neue Klemmhalterung am Sattel ok, aber hier mit den Klickpedalen wurde gezogen und gedrückt.
Hier herrschten andere Kräfte!
Beim 2. Wendepunkt kam dann wegen dieser tiefen Sitzposition auch noch fast das "Aus" für mich. Flasche mit der rechten Hand aus der Halterung holen, eine Kurve fahren wolln...Baum... .
So etwas passiert kein 2. Mal!
Irgendwann gab ich es auf und sah zu, bloß noch ins Ziel zu radeln.
Betinchen mußte ich vorbei ziehn lassen.
Schade..., vielleicht, wäre ich vorn geblieben, hätte sie noch mehr treten können, denn ehrgeizig ist sie;-)!
Schade!
Zu viel Zeit hatte ich hier verloren. Aber was solls.
Das macht einen Triathlon aus.
Wenn man diese 3 Sportarten nicht richtig kann, macht man eben Triathlon!
Nicht mal 104 sind ins Ziel gekommen... .
DNF stand spätestens beim Radfahren bei nicht wenigen Triathleten in der Ergebnisliste.
Beim abschließenden Laufen hatte ich keine Probleme und zog gleichmäßig meine 2 Runden.
Wilde junior, er befand sich im Campingurlaub mit Familie, feuerte jeweils an der Wendemarke am Zeltplatz an! Betinchen wurde mit kaltem Wasser geholfen, denn Krämpfe stellten sich wohl ein.
Danke Großer!
Fazit:
Der Wettkampf war eigentlich ein Kampf gegen mich selbst.
So muss ich nicht noch einmal starten!
Also Schlußfolgerungen daraus ziehn. Sonst gebe ich mir auch ein DNF.
Da ich wohl 2016 die Langdistanz angehe, Betina muss da mit durch, werde ich mein Vorbereitungsprogramm im Dezember beginnen.
Das Team Erdinger Alkoholfrei bietet im Dezember ein Trainingscampwochenende an. Ein willkommener Auftakt, um noch einmal "neu" einzusteigen.
Die Vorbereitung auf dieses eine Event und die Ersatzbeschaffungen hatten es nach 5 Jahren Pause in sich.
So in die Jahre gekommen. Mein Glanzstück hat alles miterlebt.Wettkampfjahre u.a. 2 x Spanien, Kanada, Australien, Frankfurt, Kulmbach und zuletzt Roth.
Familie Wilde 2 macht Ferien genau am Wendepunkt des Laufes. Armbruch bei Max. Im vorigen Jahr war Alex dran.
Jeannette hatte sich bereit erklärt, den Wettkampf als" Pressevertreterin" zu begleiten. Ihr "Zelt" erhielt einen Logenplatz.
Letztes Essen vor dem Wettkampf. Pier 13 am Hafen.
www.reusenhus.m-vp.de/pier13.ht
Bilder vom Sieger
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