Eigentlich sollte das Laufen Spass machen! Wenn aber der Tag mit Tränen am Himmel beginnt, dann sollte man nur an die Dusche danach denken oder gleich im Bett liegen bleiben.
Sollte man, wenn man sich vor Monaten nicht bereits freiwillig für den Marathon entschieden und bezahlt hätte.
Mein Tag begann so wie fast immer um 04:30 Uhr mit einem Käffchen und "computern". Der Wetterbericht war schon mal Spitze!
In Falkensee wurde das Zugabteil mit Läufern des Lauftreffs Nauen-Falkensee gefüllt.
Eigentlich müßten wir uns jetzt Lauftreff des Großraums Falkensee und Berlin nennen.
Oder auch nur Laufmausclub;-)
Jeder hatte sich mehr oder weniger auf den Lauf vorbereitet und jeder schwörte auf sein individuelles Doping:
Bei 40.000 Läufern/innen nur nicht auch noch Stress verbreiten.
Der 108. Marathon sollte mit fast 7.000 Km auf dem Rad und den Marathons 101 bis 107, den Strongmanrun in Weeze, dem HM in Potsdam, der 100 Km Staffel von Zielona Gora nach Cottbus und dem 24 Stundenstaffellauf mit der www.Radiergummiliga.de gut vorbereitet sein.
Ach ja, seit März kommt ja der Streak dazu, mein täglicher Lauf über mindestens 1,6 Kilometer. Mal mit dem Rad, so im Sommer, jetzt im Herbst und im Winter aber wieder ohne Rad.
Das tägliche Laufen bekommt mir sehr gut. Außerdem macht nach 3 Stunden Ausdauersport Essen, viel Essen, viel Spass. Da ist eine frisch gegrillte Haxe schon mal ein durchlaufender Posten ;-)!
Eigentlich wollte Elke aus Nauen selbst laufen, manchmal, eigentlich immer, "geht" die Gesundheit vor.
Das Problem war aber schnell geklärt und die andere "Elke" lief untrainiert mit.
Die Startposition von der "Elke" war, weil Neuling beim Berlin-Marathon, ganz nach hinten durchgereicht. Am Ende aller Toiletten bei strömenden Regen, da war er, unser Ausgangspunkt, um über 20.000 Teilnehmer von hinten aufzurollen.
Um 09:20 Uhr war dann auch die Liga der Erstlinge, der Wanderer, also derjenigen dran, die, so Achim Achilles: " ...am Nachmittag um halb zwei, bei Kilometer 34 am KaDeWe die B-Veranstaltung, die hässliche Schwester des Marathons, die mit Sport nichts mehr zu tun hat und die aussehen, als seinen sie auf dem Weg zum Wolfgang Petry-Konzert...Höllehöllehölle !"
Manche und hier hat er meine Zustimmung, tragen eine Ausrüstung mit, als wollten sie die 42 km vermessen und beschallen. Sogar eine Reihe von Trinkflaschen werden mitgeschleppt, die ausreichen, eine Saharadurchquerung zu überleben. Andere tragen am Gürtel eine Batterie von tausenden Kalorien mit sich rum.
Ich gehöre neuerdings auch zu den GPS Trägern... Bin ich jetzt auch einer von denen?
Wer so aussieht, gehört einfach dazu... !
Peinlich für alle, die mich begleitet haben.
An der Goldelse war Otto und fotografierte uns, dann aber war Schluß mit Pussi und es ging ab wie die Post !
Die "andere Elke" lief was das Zeug hielt und kommentierte jede Wasserpfütze.
Und davon gab es viele.
Irgendwann wurde ihr warm(???) . Ein böser Blick vom Havelwolf genügte, um festzustellen, dass Schlimmeres erst noch kommt und das alles am Körper verbleiben sollte. Schließlich trägt ein Wolf immer sein Fell !
Und es kam... . Kalte Oberschenkel, Finger steif wie Brett und der bis dahin aktive Kommunikator der "Elke" befahl dem Gesichtsmuskel, die Kommunikation zu übernehmen. Gehts noch? Antwort: Grins! Nur noch 2 Kilometer ! Antwort: Grins! Ja so ist das.
Wir gehörten bestimmt (noch nicht) zu denen, die gerade noch nicht humpelnd, schleichend, keuchend, ohne stieren Blick und ohne roter Rübe, ohne irrem Grinsen, nicht mit schlabbernden Unterlippen die Schneidezähne in den Asphalt schlagend, Zentimeter um Zentimeter sich vorwärts ziehend, an A.A.vorbei robbten.
Im Ziel schmeckte selbst das Erdinger nicht mal mehr.
Aber Wirkung hinterlies es trotzdem:
Marathon im Regen verbindet ! Die Nassen mit den Trockenen ! Die Wachen mit den Müden !
In 14 Tagen sehn wir uns alle wieder !
Der Brocken ruft zum 17. Mal !